Ihre Mannschaften werden auf die verbleibenden Schiffe des dritten Minensuchgeschwaders verteilt.
Jetzt ist es entgültig soweit.
Abschied von der „Laboe“
Das Ostseebad hat bei der Marine bald kein Patenschiff mehr. Das Minenjagdboot „Laboe“ hat am Mittwoch seinen Heimathafen Kiel verlassen und wird am Donnerstag in Wilhelmshaven erwartet. In dem dortigen Marinearsenal wird die 54 Meter lange „Laboe“ im März zusammen mit ihrem Schwesterboot „Kulmbach“ außer Dienst gestellt. Die „Kulmbach“ liegt bereits seit Anfang Februar in Wilhelmshaven.
Die letzte Reise unter der Bundesdienstflagge konnte die „Laboe“ nicht mehr aus eigener Kraft antreten. Das bereits im vergangenen Jahr aus der Fahrbereitschaft genommene Boot hat bereits keine vollzählige Besatzung mehr. Da die gesamte Flotte unter einem Mangel an Unteroffizieren und Mannschaften leidet, wurde die Besatzung der „Laboe“ bereits auf andere Einheiten des 3. Minensuchgeschwaders aufgeteilt. Außerdem wurden Teile der Ausrüstung bereits in Kiel abgebaut. Die letzte Reise begleitete der Kieler Marineschlepper „Lütje Hörn“, der die „Laboe“ durch den Nord-Ostsee-Kanal schleppte.
Die Gemeinde Laboe hat mit dem Abzug der „Laboe“ erstmals seit 40 Jahren bei der Marine kein Patenboot mehr. Am 10. Juni hätte die Gemeinde sogar das 40-jährige Bestehen dieses Patenschaftsverhältnis mit der Marine feiern können. Im Juni 1972 übernahm die Gemeinde erstmals die Patenschaft für das Minensuchboot „Gemma“. Nach der Außerdienststellung des alten Minensuchers übernahm das Ostseebad 1990 die Patenschaft für das damals ganz neue Minenkampfboot „Laboe“, das später zum Minenjagdboot umgebaut wurde.
Die Boote waren bereits im April und Mai dieses Jahres aus der Nutzung genommen worden, um durch die damit einhergehende Bündelung finanzieller und personeller Ressourcen die operationelle Verfügbarkeit der verbleibenden Boote zu erhöhen.
Die Außerdienststellung der erst 1990 von der Kröger Werft in Schacht-Audorf an die Bundesmarine gelieferten Minenjagdbootes „Laboe“ ist eine der ersten Folgen der Strukturreform der Bundeswehr. Sie sieht die Ausmusterung von zwei Schnellbooten in Warnemünde und zwei Minenjagdbooten in Kiel vor. In den kommenden vier Jahren sollen acht weitere Einheiten der beiden Kieler Minensuchgeschwader und die acht letzten Schnellboote des 7. Schnellbootgeschwaders ausgemustert werden. In Kiel wird dann nur das 3. Minensuchgeschwader mit zehn Minenjagd- und Minentaucherfahrzeugen übrig bleiben.
